Sardinien – Tiliguerta Camping
Sa domu est minore, su coru est mannu
Autor unbekannt
Sardinien mit Hund
Diesen Herbst habe ich unsere Ferien so weit wie möglich herausgezögert. Einerseits um den Sommer zu verlängern, andererseits um dem Massentourismus zu entgehen. Das bedeutete aber auch, dass wir recht weit in den Süden fahren mussten, um noch etwas Sonne zu tanken. Mit Hund ist der Radius dabei eingeschränkt und eine optimale Planung umso wichtiger. Mein Reiseplaner hilft Dir dabei.
Gebucht habe ich ein Mobil-Home auf dem Hunde-Camping Tiliguerta. Bei der Anmeldung hat uns besonders gefallen, dass die Fähre direkt mitgebucht werden konnte – und das zur Hälfte des Preises, den ich bei der Direktbuchung bezahlt hätte.
Sardinien mit Hund ist nur im Frühling und Herbst zu empfehlen. Die Sommertemperaturen sind definitiv zu hoch. Im Winter gibt es scheinbar auch Schnee auf den vielen hohen Bergen, das könnte also auch ganz reizvoll sein – allerdings weiss ich nicht, wie die Häuser heizbar sind 😊
Die Reise
Gut, die Reise ist anstrengend! Kilometermässig hält sich das Ganze ja noch in Grenzen, weil wir, wie immer, von Kandersteg nach Iselle Huckepack gefahren sind. Trotzdem ziehen sich die 450 km von Iselle nach Livorno in die Länge und in Sardinien mussten wir ja auch noch von Norden nach Süden fahren – weitere 300 km…
Das einchecken aufs Schiff in Livorno ist easy und die Fahrt mit den ‘sardinia ferries’ nach Golfo Anranci echt cool. Ein ganzes Kabinen-Deck für Menschen mit Hunden, eine sehr angenehme und recht grosse Kabine sowie die Tatsache, dass Hunde fast überall mitgenommen werden dürfen, macht das Reisen angenehm und stressfrei.
Tipp: Nehmt von Golfo Aranci nicht die Direttissima nach Süden. Sie ist zwar durchaus angenehm zu fahren, aber es geht immer bergauf oder bergrab Und das nicht mit Kurven, sondern eben in der Direttissima 😊 Der Umweg durch die Ebene und über die Autobahn hat durchaus etwas für sich!
Tiliguerta Camping
Der Tiliguerte-Campingplatz liegt ganz im Süden am Capo Ferrata. Das gemietete Mobil-Home mit dem Namen Tilicharme hat uns fast umgehauen. Hell, viel Glas, grosse Terrasse, Klima-Anlage und 2 Badezimmer – für 2 Personen 😊
In den Unterlagen steht, dass man die Möbel abdecken soll, wenn der Hund gern auf dem Bett schläft… Kein Verbot, nada – nichts! Der Hundestrand mit Liegen und Sonnenschirm. Ein netter Hundecoach, der den Sonnenschirm öffnet, Wasser für die Hunde bringt und auch Robidog-Beutel und Spielzeug hat.
Wer keinen Hund hat, bekommt leider keine Liege und muss es sich im Sand bequem machen 😊
Den eingezäunten Hundepool – ebenfalls mit Liegen für Frauchen, Wassernäpfen, Dusche und Badewanne für Hundi – haben wir natürlich auch ausprobiert. Die einzige Problematik hier ist, dass es nur einen Ausgang gibt, was je nach Situation ein bisschen heikel werden könnte?!
Ansonsten ist natürlich im Oktober auf und um den Camping nicht mehr allzu viel los. Das Restaurant war noch geöffnet. Essen und Preise sind ok und auch mit 3 Hunden am Tisch kein Problem. Der Laden hatte nur noch Restbestände und der Hundeshop ist eher elitär und nicht unbedingt für unseren Geldbeutel gedacht.
Strände in Italien sind für Hunde in der Regel gesperrt zwischen 9h und 18h (20h). Das ist auch am Capo Ferrato so. Morgens und abends kann man hier ausgiebige Strandspaziergänge machen und die Hunde so richtig auspowern, damit sie beim Tagesprogramm schon ein bisschen müde sind. Das ganze Strandgebiet hat einen ausbruchsicheren Zaun, so dass auch Freidenker ruhig von der Leine gelassen werden können.
Die Sarden – herzlich und liebenswert
Wir haben uns mehrfach tagsüber an den kleinen Strand beim Fortezza Vecchi gewagt. Da nicht mehr viel los war, haben uns die Sarden hier gewähren lassen. Überhaupt haben wir Sardinien als ausgesprochen hundefreundlich erlebt und die Sarden als sehr herzlich und liebenswert.
Geocaching in Südsardinien
Natürlich habe ich mir Südsardinien vor der Reise schon auf der Geochaing-App angeschaut und mir alle Caches im Umkreis auf eine Lesezeichenliste geladen. Wie schon in Korsika wollten wir die Insel cachend erkunden. So findet sich immer der eine oder andere Ort, den man mit Reiseführer nicht findet und es bietet auch für den Hund mehr, da der Cacher oft zu Fuss unterwegs ist. So führten unsere Wege zu den Steinen von St Elmo, Sant’ Andrea, Fortezza Vecchi und Porto Pirastu. Wir haben den Torre del dieci Cavalli und die Graffiti-Road in Cagliari gesehen. Wirklich umgehauen haben mich aber the Rocks of Arbatax.
Fazit
Zwei wunderschöne Wochen mit idealen Temperaturen von 25-28°C tagsüber und 17°C in der Nacht. Viel gesehen, viel erlebt, nette Menschen kennengelernt, ideal mit Hund 😊
Preislich war dieser Urlaub für uns an der oberen Grenze. Trotzdem sind wir mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden.
Meine Bewertung
Sardinien wir kommen wieder und geben gerne 5 von 5 Hajdupunkten – vorallem auch für diesen tollen Campingplatz!